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title: Wallesau ist Blau date: 31.08.2019 author: Markus description: 'Der Siffi ist schuld… Nein, nicht schuld — wir sollten ihm eher dankbar sein. Durch seinen Post im Mitgliederforum und sein einladendes FAQ Video hat er in uns spontan die Lust geweckt, am Samstag zum Wallesau ist Blau, einem kleinen, feinen und sehr familiären Festival, nach Wallesau (bei Roth) zu fahren. Für uns Mittelfranken sowieso quasi vor der Haustür.'
Der Siffi ist schuld… Nein, nicht schuld — wir sollten ihm eher dankbar sein. Durch seinen Post im Mitgliederforum und sein einladendes FAQ Video hat er in uns spontan die Lust geweckt, am Samstag zum Wallesau ist Blau Festival, einem kleinen, feinen und sehr familiären Festival, nach Wallesau (bei Roth) zu fahren. Für uns Mittelfranken sowieso quasi vor der Haustür.
Wir kommen gegen Mittag an und haben noch die Gelegenheit, die Backstreet Oiz zum Knüppelfrühstück (Weisswurst, Weissbier, Knüppelband) auf der Bühne zu erleben. Diese spielen einen herzerfrischenden Oi-Punk, bezeichnen sich selbst als „Mittelmaß“, was völlig untertrieben ist. Zudem treffen wir dann auch gleich die Pat, Tom und Manuel, quasi ein kleines FDGL-Treffen vor Ort.
Das Wallesau bietet einen Mix aus Rock, Metal, Ska und Punk, legte den Schwerpunkt in diesem Jahr (zumindest am Samstag) aber vor allem Metalcore bzw. New York Hardcore vertreten durch die legendären Pro-Pain als Headliner.
Aber zunächst gibt’s bei Pat und Tom im Camp erstmal gemütliches Biersammensein, das wir dort an schattigem Plätzchen sehr geniessen. Lisa und Chris gesellen sich dazu. Ein weiterer Genuss wird uns dann vom Nachbarn beschert, der aus Totentrompeten ein würziges Pilz-Rührei gemacht hat, dass er uns nun anbietet. Tatsächlich sehr lecker und bekömmlich. Jedenfalls bleiben Vergiftungserscheinungen und Halluzinationen aus…
Zur zweiten Band, The Otter’s Stone begeben wir uns ins Infield. Schattige Plätze sind noch rar und auf der Bühne muss es noch heisser sein. Jedenfalls macht der Röhren-Amp des Gitarristen aufgrund der Hitze die Grätsche, so dass Otter’s Stone leider mehrmals unterbrechen müssen bzw. Songs nur zur Hälfte spielen. Das ist zwar frustrierend für die Band, das Publikum steht jedoch zur Band und baut diese durch Zwischenrufe auf, schließlich macht der Alternative-Stoner-Rock echt Laune.
Danach stehen Phallax aus dem Schwabenländle auf der Bühne. Geiler Sound, der eigentlich gar nicht nach Powermetal klingt (so die Ankündigung auf der Wallesau-Homepage), aber dafür umso mehr Spaß macht, weil härter, rhythmischer und mit viel „Gitarrentier“ (wegen Haaren und Bart…). Noch lustiger ist aber der Sänger, der das Schwäbische geradezu zelebriert und zwischen den Songs alle so ultraschnell schwäbisch babbelnd unterhält, während er unablässig CDs in die Menge feuert (des Zeug muss weg…).
Knockout Concept und danach Arise From the Fallen stimmen die Crowd nun auf den Headliner ein. Es wird corig und ausserdem endlich dunkel. Die Sonne geht unter und die Pits bilden sich.
Bei Pro-Pain geht es dann endgültig ab, als diese ihren Hardcore unerbittlich in die Crowd ballern. Ohne Pause gibt es knapp eineinhalb Stunden voll auf die Fresse, was im Pit und drumherum ordentlich gefeiert wird. Die Feuertonnen, die der Veranstalter aufgestellt hat, geben etwas Bronx-Atmosphäre und die New Yorker, die ja bereits seit 1992 aktiv sind, heizen mit ihrem brachialen Groove mächtig ein. Sehr sympathisch auch die Ansagen von Gary Meskil „Wallesau ist blaaaauuuu“, der die Menge daran erinnert, wie wichtig idealistische Veranstalter für die Festivalkultur sind und sich zusammen mit allen Fans für das geile Fest bedankt, dass die Musikinitiative Wallesau e.V. hier in den Wald gezaubert hat.
Randnotiz: Der „Heldenfriedhof“, der neben der Bühne aufgebaut ist, lädt zum Verweilen, Sinnieren und Nachdenken über großartige Musiker ein und zeigt mit welcher Hingabe und Liebe zur Musik an sich auch das Wallesau organisiert wird.
Wir sagen Danke und kommen wieder!
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